14. März 2025

Moby Dick im Residenztheater

Die Bühne ist das weite Meer und die Schauspieler sind ganz verloren wie die Seefahrer auf ihrem Schiff. Sie suchen nach dem Wal und dem Licht, auf dem Festland und in ihren Seelen.  Sie sind den Stürmen und Strömungen ausgeliefert, den Bahnen der Wale und dem Rachedurst ihres Kapitäns Ahab. Das Töten und Ausweiden der weißen Riesen bestimmt ihr Sein. Die Gier der Menschheit ist der Grund für ihren Eifer und ihre Abenteuerlust, die eigentlich keine ist, weil es schon von Anfang an ums Überleben geht. 

Die Texte der Schauspieler sind gewaltig wie die über die Bühne die gespannten Segel.  Die Sätze aus dem Roman wiegen schwer und poltern wie rollende Fässer voller Tran.  Am Ende ist man als kleiner Bewohner ganz erschlagen von der Fülle an Text und den Dramen, die Kapitän und Walfänger umwehen. 

Moby Dick aber ist angesichts der Wahnsinnigen, die gerade die Welt regieren, aktueller denn je.

 

 

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